Routing – Zusammenfassung

1. Definieren Sie den Begriff Routing

Routing ist der Prozess, bei dem Datenpakete von einem Gerät in einem Netzwerk zu einem anderen Gerät in einem anderen Netzwerk geleitet werden. Dabei können verschiedene Wege gewählt werden, um das Ziel zu erreichen. Um sicherzustellen, dass der Versand von Daten über ein Netzwerk effizient verläuft, werden verschiedene Routen berechnet. Manche Routen sind kürzer und schneller, andere länger, aber vielleicht sicherer.


2. Erklären Sie den Unterschied zwischen einem Router und einem Switch

  • Router: Verbindet verschiedene Netzwerke miteinander und leitet Datenpakete gezielt zwischen ihnen weiter. Arbeitet auf Layer 3 (Netzwerkschicht).
  • Switch: Arbeitet innerhalb eines Netzwerks auf Layer 2 (Sicherungsschicht) und verbindet Endgeräte, indem er MAC-Adressen verwendet, um Daten direkt zuzustellen.

3. Benennen und erklären Sie die beiden Arten von Routing

  • Statisches Routing: Routen werden manuell vom Administrator in die Routingtabelle eingetragen. Änderungen im Netzwerk erfordern manuelle Anpassungen.
  • Dynamisches Routing: Die besten Wege werden automatisch durch den Austausch von Informationen zwischen Routern gefunden. Bekannte Protokolle: OSPF, RIP.

4. Benennen und beschreiben Sie die verschiedenen Routing-Schemata

  • Unicast: Ein Datenpaket wird von einem Sender gezielt an einen Empfänger geschickt.
  • Broadcast: Ein Datenpaket wird an alle Geräte in einem Netzwerksegment gesendet.
  • Multicast: Ein Datenpaket wird an eine Gruppe von Empfängern gesendet, z. B. für Streaming oder Videokonferenzen.

5. Erklären Sie was unter „Routing-Protokoll“ zu verstehen ist. Nennen Sie 4 verschiedene Protokolltypen.

Ein Routing-Protokoll ist ein Regelwerk, das Router verwenden, um automatisch Informationen über Netzwerke und verfügbare Wege auszutauschen. Ziel ist es, die beste Route für den Versand von Daten zu finden.

Vier verschiedene Routing-Protokolltypen: - RIP (Routing Information Protocol): Einfaches, distanzvektorbasiertes Protokoll, das die Anzahl der Hops zählt. - OSPF (Open Shortest Path First): Link-State-Protokoll, das den kürzesten Pfad anhand von Metriken berechnet. - BGP (Border Gateway Protocol): Wichtigstes Protokoll für das Routing zwischen autonomen Systemen im Internet. - EIGRP (Enhanced Interior Gateway Routing Protocol): Hybrides Protokoll, das Merkmale von Distanzvektor- und Link-State-Protokollen kombiniert.


Distance Vector Routing

Was ist Distance Vector Routing?

Distance Vector Routing ist ein grundlegendes Konzept in der Netzwerktechnik. Jeder Router informiert seine direkten Nachbarn regelmäßig über die Routing-Tabelle. Die Auswahl der Route basiert auf der Anzahl der Hops (Zwischenstationen).

Vorteile

  • Einfach zu implementieren
  • Geringer Ressourcenaufwand

Nachteile

  • Langsame Konvergenz
  • Gefahr von Routing-Schleifen

Bekannte Distance Vector Routing Protokolle

Protokoll Beschreibung
RIP Maximal 15 Hops, einfache Konfiguration
IGRP Unterstützt komplexere Metriken
EIGRP Kombiniert Distance Vector und Link State

Link State Routing

Beim Link State Routing erstellt jeder Router eine vollständige Karte (Topologie) des Netzwerks. Informationen werden nicht nur an Nachbarn, sondern an alle Router verteilt (Flooding).

Vorteile

  • Schnelle Konvergenz
  • Skalierbar für große Netzwerke

Nachteile

  • Komplexere Implementierung
  • Höherer Ressourcenverbrauch
Protokoll Beschreibung
OSPF Standardprotokoll für große Netzwerke
IS-IS Ähnlich wie OSPF, oft in Service Provider-Netzen
OSPFv3 Erweiterung für IPv6

Vergleich: Distance Vector vs. Link State

Merkmal Distance Vector Link State
Routing-Informationen Basierend auf Nachbarn Basierend auf gesamter Topologie
Konvergenz Langsam Schnell
Skalierbarkeit Gering Hoch
Beispielprotokolle RIP, IGRP OSPF, IS-IS